Wandsbeker Weg der Erinnerung - Stele für Nada Verbič - Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus

Gedenkveranstaltung der Bezirksversammlung und Einweihung der Stele für Nada Verbič auf dem "Wandsbeker Weg der Erinnerung an Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus" am 29. August 2024. Nada Verbič stammte aus Jugoslawien und war Zwangsarbeiterin im KZ Wandsbek. "Angesichts der Wahlergebnisse vom Wochenende ist es notwendiger denn je, an die Verbrechen und Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und zu mahnen, für Solidarität und ein menschliches Miteinander einzutreten, sagt die Abgeordnete Katrin Bergmann-Bennett von der Linksfraktion in Wandsbek nach der Gedenkveranstaltung mit Blick auf die erschreckenden Wahlergebnisse der AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zum neuen Erinnerungsort.

In den letzten Monaten sind wiederholt neue Erinnerungsorte mit entsprechenden Stelen über den Widerstand und die Verfolgung im Nationalsozialmus eingeweiht worden.

Zum Anlass und Hintergrund informiert die Bezirksversammlung Wandsbek mit dieser PM:

Gedenkveranstaltung der Bezirksversammlung Wandsbek und Einweihung der Stele Nada Verbič für den Wandsbeker Weg der Erinnerung an Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus am 29. August 2024

Die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V., der Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme e.V. und die Bezirksversammlung Wandsbek laden am Donnerstag, den 29. August 2024, ab 17 Uhr an der KZ-Gedenkstätte Wandsbek in der Ahrensburger Straße 162, 22045 Hamburg zum 80. Jahrestag der Gedenkveranstaltung für die Opfer das KZ-Außenlagers Wandsbek ein. Die Anfahrt kann mit der U1 bis Wandsbek Markt und dem Metrobus 9 bis Nordmarkstraße erfolgen.

Um 17 Uhr findet zunächst die feierliche Einweihung der Stele des Wandsbeker Weges der Erinnerung für Nada Verbič statt. Der Standort der Stele kann über die Zufahrt McDonalds, Ahrensburger Straße 156 erreicht werden.

Im Anschluss daran findet um 17:30 Uhr an der KZ-Gedenkstätte Wandsbek, erreichbar über die Zufahrt McDonalds oder Nordmarkstraße, die Gedenkveranstaltung statt.

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung Wandsbek, Philip Buse, wird die Veranstaltung eröffnen. Anschließend folgt das Erinnern an Nada Verbič durch Stefan Romey, den Autor des Buches „Ein KZ in Wandsbek“. Musikalisch wird die Veranstaltung von dem Duo US, bestehend aus Sabine Braun und Ulrich Kodjo Wendt, begleitet.

An der Gedenkstätte können gerne Blumen abgelegt werden.

Hintergrund:

An der idyllisch gelegenen Wohnsiedlung „An der Rahlau“ befand sich eines der Außenlager des KZ Neuengamme, in dessen Zweigwerk von Juni 1944 bis Ende April 1945 mehr als 500 Frauen Gasmasken für das Lübecker Drägerwerk herstellen mussten. Am 29. August 1944, also genau vor 80 Jahren, wurde in dem Lager die Ukrainerin Raja Ilinauk „zur Abschreckung“ gehenkt. Bei der Zwangsarbeit war ihr eine schwere Gussform heruntergefallen, was von der SS als „Sabotage“ angesehen wurde.

Die Bezirksversammlung Wandsbek lädt deshalb seit vielen Jahren am 29. August zu einer Veranstaltung im Gedenken an die Opfer des KZ Wandsbek ein.

Zu den Frauen gehörte auch Nada Verbič. Sie wurde in ihrem Heimatland, dem früheren Königreich Jugoslawien, wegen ihres Widerstands gegen die deutschen Besatzer im April 1944 verhaftet und zunächst in das zentrale Frauen-KZ Ravensbrück verschleppt. Von dort kam sie zur Zwangsarbeit nach Wandsbek. Britische Truppen befreiten sie. Nada Verbič schrieb ihre Erinnerungen auf und berichtete zeit ihres Lebens von ihren Erfahrungen in der NS-Zeit. Mehrfach kam sie deshalb auch nach Wandsbek. Für diese mutige Frau wird nun eine Stele des Wandsbeker Weges der Erinnerung an Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus eingeweiht.

Der Wandsbeker Weg der Erinnerung an Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus führt durch den gesamten Bezirk und wurde von der Bezirksversammlung Wandsbek initiiert. Stelen an verschiedenen Orten des Bezirks widmen sich beispielhaft einzelnen Verfolgten oder Kämpferinnen und Kämpfern des Widerstands im Nationalsozialismus mit Bezug zum Bezirk Wandsbek. Über QR-Codes auf den Stelen können vertiefende Informationen über die Personen auf der Homepage des Bezirksamtes Wandsbek abgerufen werden.

Weitere Informationen über Nada Verbič sind zu finden unter https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/bezirke/wandsbek/bezirksversammlung-wandsbek/stele-nada-verbic-85368.