Stellungnahme Wandsbeker Chaussee: Planungen an den Magistralen

Thomas Iwan

Wie die großen Ein- und Durchfahrtsstraßen in Hamburg, die sog. Magistralen in Zukunft gestaltet werden, betrifft nicht nur die unmittelbaren Anwohner:innen. Insofern ist es zu begrüßen, wenn sich auch einige Querstraßen weiter die Menschen Gedanken darüber machen, was die aktuellen Planungen auch für sie bedeuten mögen.

(Den Stand der Planungen sowie des Beteiligungsverfahrens finden Sie hier ).

So berichtet das Hamburger Wochenblatt in der Ausgabe vom 24.04.21 (epub & Online-Artikel) über eine Eingabe von Anwohner:innen des Eilbeker Wegs, die wir im Regionalausschuss des Kerngebiet Wandsbek diskutiert haben. Sie befürchten mehr Autoverkehr, Lärm und Abgase in ihrer Straße, sollten auf der Wandsbeker Chaussee Fahrspuren für KFZ verringert werden.


Warum wir diese Befürchtung für unbegründet halten, haben wir in der Diskussion bereits ausführlich dargelegt. Da es in dieser Fragestellung keinen Konsens gab (CDU und FDP sind gegen Mehr Platz für Radfahrende und Fußgänger:innen, DIE LINKE und Grünen dafür und die SPD weiß nicht was sie will), wurden die Fraktionen gebeten, eigene Stellungnahmen zu der genannten Eingabe zu erstellen. Gerne ist die Linksfraktion Wandsbek diesem Wunsch nachgekommen.

 

 

 


 

28.04.2020

Stellungnahme der Linksfraktion Wandsbek zur Eingabe „Verkehrssituation Eilbeker Weg nach geplantem Rückbau der Wandsbeker Chaussee“

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Partei DIE LINKE in Wandsbek wie in Hamburg setzt sich für eine konsequente, umfassende und nachhaltige Verkehrswende ein. Wir sind der Überzeugung, dass dies aus klimapolitischer, aber auch aus stadtplanerischer und gesundheitlicher Argumentation heraus der richtige Weg ist.

Aus diesem Grund befürworten wir auch eine Verringerung der für den KFZ-Verkehr freigegebenen Spuren der Wandsbeker Chaussee. Die Probleme, die Sie für den Eilbeker Weg befürchten, sind an dieser Magistrale heute für alle Anwohner:innen Realität. Wir möchten den Straßenraum neu verteilen und dabei Fußgänger:innen und Fahrradfahrer:innen stärker berücksichtigen. Hierdurch soll ebenfalls die allgemeine Aufenthaltsqualität gestärkt und so die Lage für kleine Geschäfte und lokale Gastronomie attraktiver werden.

Die Erfahrung zeigt, dass Menschen mit ihren Verkehrsmittel dazu tendieren, mittelfristig immer den Raum einzunehmen, der Ihnen zur Verfügung gestellt wird. Wir sind deswegen der Überzeugung, dass einerseits mehr Platz fürs Rad bedeutet, dass der Anteil der Fahrradfahrenden steigen wird. Andererseits wird die dauerhafte Verringerung von Spuren für das Auto dazu führen, dass der KFZ-Anteil im Verkehr reduziert wird und insofern auch keine zusätzlichen Lärm- und Abgasbelastungen durch Ausweichverkehre zu befürchten sind.

Um dies zu erreichen, ist es aber notwendig, dass der Ausbau der Radinfrastruktur durch massive Investitionen in den ÖPNV und den regionalen Bahnverkehr unterstützt wird, um auch den Pendler:innen eine günstige Alternative für die Nutzung des Autos anzubieten.

Wir möchten noch einmal hervorheben, dass die flächendeckende Einführung von Tempo 30, insbesondere aber vor Kitas, Schulen, sozialen Einrichtungen und in Wohngebieten ein sinnvolles Mittel ist, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und die Belastungen der Anwohner:innen durch Lärm und Abgase zu verringern.

Gerne möchten wir uns auch für Tempo 30 im Eilbeker Weg stark machen.

Zuletzt ist anzuführen, dass seit Anfang 2020 Hamburg als eine der letzten Metropolen nun endlich auch über ein digitales Simulationsmodell für die Verkehrsplanung verfügt. Die Linksfraktion in der Bürgerschaft drängt schon lange darauf, dieses neue computergestützte Verkehrsmodell bei der Magistralenplanung zu demonstrieren.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Iwan