3.12. -Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung – Aktions-und Gedenktag seit 1993

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Die Vereinten Nationen riefen 1981 das „Internationale Jahr der Behinderten“ aus, ein Jahr später folgte ein Aktionsplan für die Belange und 1983 später wurde das „Jahrzehnt der behinderten Menschen“ ausgerufen. Die Generalversammlung der UN hat nach dieser Dekade 1993 den alljährlichen Aktions- und Gedenktag beschlossen. Wo stehen Menschen mit Behinderung heute?

Die Vereinten Nationen riefen 1981 das „Internationale Jahr der Behinderten“ aus, ein Jahr später folgte ein Aktionsplan für die Belange und 1983 später wurde das „Jahrzehnt der behinderten Menschen“ ausgerufen. Die Generalversammlung der UN hat nach dieser Dekade 1993 den alljährlichen Aktions- und Gedenktag beschlossen. Wo stehen Menschen mit Behinderung heute? Wie weit oder weniger weit entfernt sind wir von Inklusion, also gleichberechtigter Teilhabe in der Gesellschaft?

Seit 2009 gilt in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention. Aber bis zur tatsächlichen Gleichstellung behinderter Menschen ist es noch ein sehr langer Weg. Auch sozialräumlich. Eine Anfrage im Senat ergab kürzlich, dass nur 21% aller Wahllokale in Hamburg barrierefrei zugänglich sind. Man muss also zum Teil weite und umständliche Umwege in Kauf nehmen, um dem Menschenrecht des Wählens überhaupt nachkommen zu können. Auch Menschen, die eine rechtliche Betreuung in allen Angelegenheit haben, dürfen (!) endlich wählen, seit knapp 2 Jahren.

Immer noch gibt es nicht genügend barrierefreie oder wenigstens barrierearme Texte oder Webseiten, um sich überhaupt erst mal zu informieren zu können.

Und schließlich gibt es in der zweitgrößten deutschen Stadt keine einzige Toilette-für-alle. Menschen mit schweren und Komplexbehinderungen sind aber unterwegs auf Sanitäranlagen dieser Art angewiesen. An öffentlichen Orten ist für diese Menschen sonst keine Teilhabe am öffentlichen Leben möglich. Kosten und Fläche halten sich in überschaubaren Grenzen. Nur 12 qm und ca. 11.400 € machen es möglich, und schon wäre der Wandsbeker Markt hamburgweit einmalig aufgewertet. Zum Vergleich: Bundesweit gibt es gerade mal 62 Standorte. Wenn schon die Inklusionsfahne am Rathaus hängt, könnte der größte Hamburger Bezirk innovativ ins Jahr 2021 starten.