Gegen Rechte und Nazis: Maienthal beibt bunt. Kundgebung 27. Januar - 13 Uhr

Zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und zum Prostest gegen die rechtsextreme Burschenschaft Germania ruft das Bündnis "Maienthal bleibt bunt" für Samstag, den 27. Januar zu einer Kundgebung auf. Mit dabei wird unter anderem auch der Fraktionsvorsitzende der Wandsbeker Bezirksversammlung, Thomas Iwan, sein. Die Kundgebung startet um 13.00 Uhr am Stolperstein einer ermordeten jüdischen Familie in der Schatzmeisterstraße 43.

Thomas Irwan betont, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Greueltaten und die Opfer des Nationalsozialsmus wach zu halten. Deswegen braucht es diese Kundgebungen, Veranstaltungen und Mahnungen. Ebenso wichtig ist es, wachsam zu sein und aktiv gegen Rechtsruck, gegen rechte Hetze und Faschismus auf die Straße zu gehen. Iwan verweist auch auf die Beteiligung von Personen aus der AfD und rechtextremen Netzwerken  an Planungen, Millionen von Menschen zu deportieren. Dazu findet am Sonntag eine weitere Demonstration statt. Siehe hier.

Dokumentation der Einladung von Marienthal bleibt bunt (übernommen von dieser Facebook-Seite):

Marienthal Bleibt Bunt lädt zur nächsten Kundgebung ein: Einladung zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und zum Prostest gegen die rechtsextreme Burschenschaft Germania am Samstag, dem 27. Januar 2024 um 13.00 Uhr am Stolperstein einer ermordeten jüdischen Familie in der Schatzmeisterstraße 43

Die Geschichte der Menschheit ist gefüllt von unfassbaren Grausamkeiten, die Menschen anderen Menschen angetan haben. Doch das, was die Soldaten der Roten Armee am 27. Januar 1945 in Auschwitz entdeckten, lässt sich kaum mit Worten fassen. Ein Menschen-Vernichtungslager, in denen Menschen wie Schlachtvieh gehalten, versklavt, gefoltert und auf industrielle Weise ermordet wurden. Frauen, Kinder und Männer, millionenfach. Der Menschenhass der Nazis war so unersättlich, dass am Ende allein in Auschwitz-Birkenau über 1 Million Menschen dem Rassenwahn der Nazis zum Opfer gefallen sind.

Dieses unaussprechliche Verbrechen, der Völkermordan den europäischen Jüdinnen und Juden, wurde später als Holocaust bezeichnet. Damit dieses Verbrechen niemals in Vergessenheit gerät oder verharmlost oder gar geleugnet werden kann, wird jedes Jahr am Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, am 27. Januar, der Opfer des Nazi-Terrors mit dem Holocaust-Gedenktag gedacht.

Noch vor wenigen Jahren war es - von ein paar Ewiggestrigenabgesehen – unvorstellbar, dass eine Partei salonfähigwird,die in großen Teilen rechtsextrem ist und deren Rhetorik aus dem völkischen Gesangbuch der NSDAP stammen könnte. Eben jener Partei, die den Holocaust ersonnen und systematischvollstreckt hat.

Heute ist es die AFD, deren Abgeordnete sich bisweilen offen faschistisch präsentieren, wie z. B. der bayerische Abgeordnete Daniel Halemba, der seinen Namen unter die Parole „Sieg Heil“ gesetzt hat oder der mutmaßlich künftige Vorsitzende dieser Partei, Björn Höcke, der unter dem Pseudonym „Landolf Ladig“ verfassungsfeindliche Texte für eine NPD-Zeitschrift geschrieben hat. Eben jener Björn Höcke, der seine Politik mit „wohltemperierten Grausamkeiten“ betreiben will.

Nach aktuellen Umfragen sind in Deutschland ein Drittel der Befragten bereit, bei den nächsten Wahlen ihre Stimme dieser in Teilen offen faschistischen Partei zu geben. Es reicht offenbar nicht mehr aus, nur der Opfer des Holocaust zu gedenken. Das Gedenken muss mit der Bereitschaft, sich diesen unbelehrbaren Menschenhassern in den Weg zu stellen, Hand in Hand gehen. Hier bei uns in Marienthal hat sich vor einiger Zeit die rechtsextreme, schlagende „Burschenschaft Germania“ niedergelassen. Die Germania selbst wird vom Verfassungsschutz beobachtet und hat Verbindungen zur AFD und anderen rechtsextremen Organisationen.

Aus diesem Grund laden wir Euch ein, am Samstag, dem 27. Januar 2024 um 13.00 Uhr an unserer Demonstration, beginnend am Stolperstein in derSchatzmeisterstraße 43, teilzunehmen. Von dort werden wir gemeinsam vor das Verbindungshaus der Burschenschaft in der Jüthornstraße 104 ziehen und dort die Abschlusskundgebung veranstalten.

Alle Menschen, die verhindern wollen, dass sich der Holocaust jemals wiederholen wird, sind eingeladen mit uns zu demonstrieren; egal ob links, grün, sozialdemokratisch oder konservativ. Im Kampf gegen den neuen Faschismus müssen wir zusammenhalten und uns gemeinsam gegen die Nazis stellen.

NIE WIEDER FASCHISMUS! NIE WIEDER HOLOCAUST!